Sellner nimmt an rechtsextremen Treffen in Mailand teil

Rechtsextremisten aus ganz Europa versammeln sich morgen in Gallarate, einer Stadt nahe Mailand, zu einem Gipfel der Gruppe „Remigration“. Diese Organisation hat sich zum Ziel gesetzt, eine Massenausweisung von Migranten und Migrantinnen aus Europa zu fordern. Zu den erwarteten 400 Teilnehmern gehört auch der österreichische Identitäre Martin Sellner, der bereits mehrfach durch seine rechtsextremen Ansichten und Aktivitäten in Erscheinung trat.

Geheimer Veranstaltungsort und Sicherheitsvorkehrungen

Der genaue Ort des Treffens bleibt bislang geheim, was auf die Sensibilität des Themas und die potenziellen Sicherheitsrisiken hinweist. Berichten zufolge könnte die Veranstaltung in einem Theater der Gemeinde Gallarate stattfinden. Die italienischen Behörden haben Maßnahmen ergriffen, um das Treffen zu überwachen und mögliche Störungen zu verhindern. In Anbetracht der explosiven Thematik und der unterschiedlichen politischen Ansichten wird erwartet, dass sowohl Gegendemonstranten als auch Sicherheitskräfte vor Ort präsent sein werden.

Die „Remigration“-Gruppe hat in der Vergangenheit immer wieder für Aufsehen gesorgt, da ihre Forderungen nach einer massiven Reduzierung der Migrantenzahlen in Europa im Widerspruch zu den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen stehen. Die Veranstaltung wird als eine Möglichkeit angesehen, die rechtsextreme Agenda in Europa weiter voranzutreiben und Unterstützer zu mobilisieren.

Abschiebung von Rasmus Paludan

Am Flughafen Mailand-Malpensa sorgte unterdessen der dänisch-schwedische Politiker Rasmus Paludan für Aufsehen. Der Vorsitzende der rechtsextremen Gruppierung „Stram Kurs“ (Harter Kurs) wurde bei seiner Ankunft in Italien sofort von der Polizei abgeschoben. Paludan, der aufgrund seiner islamfeindlichen Äußerungen und Koranverbrennungen international in der Kritik steht, wollte sich in Mailand aufhalten und plant nun, gegen die Abschiebung Einspruch einzulegen. „Ich bin als Tourist nach Mailand gekommen“, erklärte er gegenüber italienischen Medien.

Die Entscheidung der italienischen Behörden, Paludan aus Gründen der öffentlichen Sicherheit abzuschieben, verdeutlicht die Haltung Italiens gegenüber extremistischen Aktivitäten. Solche Maßnahmen sind ein Teil der nationalen Strategie, um die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten.

Kritik an der Veranstaltung

Das bevorstehende Treffen der Rechtsextremisten hat auch beim Bürgermeister von Mailand, Giuseppe Sala, Besorgnis ausgelöst. In einer öffentlichen Äußerung betonte der Mitte-links-Politiker: „In Mailand gibt es keinen Platz für Rechtsextremismus“. Diese Aussage spiegelt die weit verbreitete Ablehnung von extremistischen Ideologien in der italienischen Gesellschaft wider und zeigt, dass viele Bürger und politische Vertreter um den sozialen Zusammenhalt und die Werte der Toleranz besorgt sind.

Die Diskussion über das Treffen in Gallarate zeigt einmal mehr die Spannungen, die in vielen europäischen Ländern zwischen rechtsextremen Gruppen und der breiten Öffentlichkeit bestehen. In Anbetracht der aktuellen politischen Lage könnte das Treffen in Gallarate sowohl für die Teilnehmer als auch für die Gegner zu einem bedeutenden Ereignis werden.

Quelle: https://orf.at/stories/3393841/

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